„Journée franco-allemande“ 2025

Ein Tag voller sprachlicher Entdeckungen: Die „Journée franco-allemande“ 2025

Am 22. Januar 2025 fand im Sprachenzentrum der Deutsch-Französische Tag unter dem Motto “Des mots pour s‘entendre” statt. Zahlreiche Teilnehmende hatten die Gelegenheit, an einem abwechslungsreichen Programm teilzunehmen, das kreative Methoden der Wortschatzarbeit vorstellte.

Den Auftakt machte vormittags der Workshop “Les mots sont solidaires” unter der Leitung von Frau Petersilka. Dieser legte den Teilnehmenden nahe, die französische Sprache mit den Augen und Ohren eines Kindes zu erleben und sich die Objekte und Vorgänge der eigenen Lebenswelt sprachlich bewusst zu machen. Autonome Lernerstrategien zur Verknüpfung des Vokabulars in Phrasemen und Kollokationen wurden spielerisch in Kleingruppen angewendet.

Herr Nairaince präsentierte im Anschluss mit „Le lexique par les sens“ eine kreative Methode, Wortschatz durch Emotionen und Sinneseindrücke zu verankern. Der Workshop verdeutlichte, dass Sprache nicht nur intellektuell, sondern auch durch persönliche Erfahrungen und Assoziationen erlernt wird. In Gruppen wurden unbekannte französische Begriffe nach entsprechenden sensorischen und emotionalen Kriterien analysiert, wodurch auch schwierige Vokabeln wie le laïus oder équanime nachhaltig im Gedächtnis bleiben.

Der Mittag war vor allem der Kulinarik gewidmet. In harmonischer Atmosphäre und mit einer großen Auswahl an französischen Spezialitäten wie Crêpes, Quiches oder Gougères fand ein netter Austausch unter den Studierenden und Dozierenden statt. Außerdem hatten die Gäste die Möglichkeit, sich an mehreren Tischen über die französische Küche auszutauschen, was unter dem Motto „L’embarras du choix“ (Die Qual der Wahl) zusätzlich von thematischen Bilder- und Vokabelkarten unterstützt wurde.

Das Nachmittagsprogramm ging um 14:15 Uhr mit dem Workshop “Lexique et BD” von Frau Bollow weiter. Hier wurde das Potenzial von Comics als Sprachlernmittel untersucht. Anhand des Werks “Pyongyang” von Guy Delisle wurde gezeigt, wie Bild und Text zusammenwirken, um das Erlernen neuer Begriffe zu erleichtern.

Danach wurden in entspannter Runde bei „jeux et café“ mit reichlich französischem Gebäck verschiedene deutsche und französische Spieleklassiker gespielt. Das französische Spiel “Milles bornes” weckte den Ehrgeiz der Spielenden, als sie versuchten, verschiedene Hindernisse auf der Autobahn zu umgehen und 1000 km zu erreichen. Auch Mau-Mau und Memory konnte zweisprachig gespielt werden.

Ein letztes kulturelles Highlight des Tages war die um 18:00 Uhr stattfindende Filmvorführung “Les petites victoires”, organisiert von Frau Citerne-Hahlweg. Der Film erzählt die Geschichte einer Lehrerin und Bürgermeisterin eines kleinen bretonischen Dorfes, die mit der Herausforderung konfrontiert wird, einem Analphabeten das Lesen und Schreiben beizubringen. Dabei entsteht eine warmherzige und humorvolle Beziehung, die nicht nur sein Leben, sondern auch das der gesamten Dorfgemeinschaft verändert.

Ein schöner Abschluss für eine lehrreiche „Journée franco-allemande“ 2025, der bewies, dass Sprache weit mehr als nur Worte ist – sie verbindet, erzählt Geschichten und öffnet neue Welten. Die Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, spielerischen Methoden und kulturellen Elementen machte die Veranstaltung zu einem bereichernden Erlebnis für alle Teilnehmenden.

Text: Pauline Langeneck, Fotos: G. Citerne-Hahlweg