Tunnel 57: Die Geschichte der Fluchthilfe zum Leben erwecken

Bodenmarkierung des Tunnels 57 zwischen Bernauerstraße und Strelitzerstraße in Berlin

Flucht und Fluchthilfe im geteilten Berlin - Zeitzeugen im Gespräch

14. Juni 2023

Die Abteilung Italienisch und Rumänisch des Sprachenzentrums lädt herzlich zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung ein, die in die bewegte Geschichte der innerdeutschen Fluchthilfe entführt.

Am 27. Juni 2023 findet im Raum 00.010 (Bismarckstraße 1a, Erlangen) eine faszinierende Zeitreise statt, bei der die Interessierten die Möglichkeit bekommen, zwei bemerkenswerte Zeitzeugen zu treffen: Hubert Hohlbein und Joachim Neumann.

Beide sind kurz nach Mauerbau selbst aus Ostberlin geflohen und waren 1964 als maßgebliche Akteure beim “Tunnel 57” beteiligt.

Im Rahmen des Übersetzungskurses Deutsch-Italienisch hat eine Gruppe von Studierenden die Geschichte diesen Fluchttunnels, der als der erfolgreichste und aufwendigste gilt, behandelt. Die Veranstaltung bietet nun die Gelegenheit, das Gelernte zum Leben zu erwecken.

Am 3. und 4. Oktober 1964 flohen 57 Menschen durch einen Tunnel nach Westberlin; seit dem ist dieser fast 150 Meter lange Fluchtweg als Tunnel 57 bekannt. Die Geschichte dieser Flucht endete aber abrupt, als bei Auseinandersetzungen zwischen den Fluchthelfern und DDR-Sicherheitskräften ein junger Unteroffizier der Nationalen Volksarmee, Egon Schultz, getötet wurde. Daraus entstand eine schonungslose Auseinandersetzung, die alle Ebenen der Politik und der Gesellschaft involvierte, im Westen wie im Osten.

Hohlbein und Neumann werden bei dieser Veranstaltung über ihre eigene Flucht und über die Arbeit am Tunnel 57 berichten, wodurch das Publikum eine einzigartige Gelegenheit haben wird, die Vergangenheit hautnah zu erleben und die Geschichten derjenigen zu hören, die aktiv an der Fluchthilfe beteiligt waren. Die Teilnehmenden werden die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und persönlich mit den Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen. Der Eintritt ist frei, aber aufgrund begrenzter Platzkapazitäten bitten wir um eine vorherige Anmeldung (Knopf hier unten).